Gemeinde Unterdietfurt auf dem Weg zum flächendeckenden Breitbandausbau

Ein flächendeckender Ausbau in der Gemeinde Unterdietfurt wäre mit den noch verbliebenen Fördergeldern der Freistaates Bayern aus dem laufenden Ausbau und den neuen Fördermitteln aus dem sog. „Höfebonus“ möglich. Das war der Tenor der Aussagen von Frau Monika Hiebl aus der Wirtschaftsförderung des Landratsames Rottal-Inn von Herrn Ernst Haller von der Breitbandberatung Bayern in der Gemeinderatssitzung am 19. Juli 2017.

 

Damit die nicht verbrauchten Fördergelder nicht verfallen, ist nun der Einstieg in ein weiteres Auswahlverfahren nötig. In einer gemeinsamen Präsentation von Frau Hiebl und Herrn Haller wurde der Gemeinderat über den bisher erfolgten Ausbau und den aktuellen Sachstand zum Breitbandausbau informiert. Im ersten Ausbau 2008-2011 wurden 227000 € investiert, die Gemeinde hatte 127000 € Eigenleistung zu erbringen. Im derzeit laufenden Ausbau werden 902.104 € investiert, die Gemeinde leistet davon 180.421 €. Dabei werden 35 Haushalte über ein KVZ erreicht, 177 Haushalte bekämen Glasfaser bis in Haus. Allerdings haben 60 Haushalte keinen Antrag gestellt. Alle im Fördergebiet liegenden Haushalte bekommen derzeit einen durch die Förderprogramme äußert günstig gehaltenen Hausanschluss an das Glasfasernetz. Derzeit liegen die Kosten für den Glasfaseranschluss bei 799,95 €. Die Gemeinde weist eindringlich darauf hin, dass ein späterer Anschluss an das Glasfasernetz für die Haushalte wesentlich teurer wird. Herr Haller zeigte auf, wie sich durch den fortlaufenden Ausbau die Breitbandgeschwindigkeiten erhöht haben von 2008 bis heute. Für die gemeindlichen Betriebe ist das ein wichtiger Standortfaktor.

 

In der nun folgenden Ausbaustufe werden die Kosten der Gemeinde mit 80 % gefördert, 20 % Eigenleistung trägt die Gemeinde. Auflage des „Höfebonus“ ist, dass 60 % der Anschlüsse als Glasfaseranschlüsse gebaut werden. In Falle der Gemeinde Unterdietfurt ist dies möglich, zusammen mit den verbliebenen Fördergeldern aus dem Ausbau 2012/2018. So kann man mit geschätzten Investitionskosten für Unterdietfurt von ca. 575.000 € flächendeckenden Breibandausbau erreichen. Die Eigenleistung der Gemeinde für den letzten Abschnitt würde ca. 115.000 € betragen, mit dem Ergebnis, dass alle Haushalte rund 30 Mbits Breitbandgeschwindigkeit erhalten. In Bezug gesetzt zu der Anzahl der anzuschließenden Grundstücke bedeutet dies pro Hofanschluss (!) durchschnittlich 11.000 € an Kosten. Herr Haller zeigte an einer Karte die Erschließungsgebiete auf, die jetzt noch einen Ausbau benötigen. Sollten allerdings die betroffenen Anwesen in Bereichen sich nicht zum Anschluss entscheiden, wäre für diese Gebiete ein Hochgeschwindigkeitsnetz für lange Zeit ausgeschlossen. Die bestehenden Kupferleitungen können nicht weiter von dem technischen Fortschritt profitieren.

 

Keine Fördermöglichkeiten bestehen für die Gemeindeteile, die von Vodafone/Kabel Deutschland vorsorgt sind (d.h. Kabel vor dem Grundstück oder im Grundstück). Dies betrifft die Eggenfeldener Straße, Attenham und Neuaich. Es besteht hier nur die Möglichkeit, das Produkt „Breitband für mich“ beantragen. Derzeit liegen jedoch die Durchschnittskosten für diese Anschlüsse bei 15.000 €.

 

Die Gemeinde Unterdietfurt wird nach einstimmiger Entscheidung des Gemeinderats, die vorgestellten Erschließungsgebiete in das Auswahlverfahren für die nächste Ausbaustufe zum Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze (Breitbandausbau) aufzunehmen. Dieser Ausbau wird aus Gleichbehandlungsgründen mit Anschlüssen bis zum Grundstück ausgeschrieben und beinhaltet noch 40 Anschlüsse. Sofern man mit der Vorbereitung der Ausschreibung jetzt beginnt kann die Inbetriebnahme in etwa Anfang 2020.

 

Im Bundesprogramm hat die Gemeinde eine Förderzusage in Höhe von 50.000 € erhalten. Diese wird Unterdietfurt zu 100 % für Beraterleitungen zu einer Bitratenanalyse einsetzen. Die Angebotseinholung und Vergabe für die Bitratenanalyse soll bis zur nächsten Sitzung vorbereitet werden. Herr Haller stellte dem Gemeinderat vor, welche aussagekräftigen Unterlagen mit einer Bitratenanalyse vorbereitet werden.